„Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden“ (Matthäus 5,6). In der Welt hungern und dürsten die Menschen nach allen möglichen Dingen. Wenn du dir ansiehst, wonach die Menschen in der Welt hungern und dürsten, dann sind es Dinge wie Reichtum, Geld, ein bequemes Leben, Häuser und Grundstücke, gesellschaftlicher Aufstieg, eine höhere Position im Beruf, die Verschönerung ihres Aussehens und alles andere, was ihnen Ehre, Komfort und Vergnügen in dieser Welt bringt. Das gilt auch für viele Christen.

Die meisten Christen, selbst solche, die behaupten, wiedergeboren zu sein, streben genau nach diesen Dingen. Aber ein Hunger und Durst danach, ein gottesfürchtiges Leben zu führen – Hunger und Durst danach, die Sünde zu überwinden – ist eine so seltene Eigenschaft, dass ich glaube, was Jesus sagte: Nur sehr wenige finden diesen Weg zum Leben. Es überrascht mich nicht, wenn ich nur sehr wenige finde, die an einer Botschaft, völlig gerecht zu sein, interessiert sind. Es überrascht mich eigentlich auch nicht, wenn Menschen sagen: „Das ist unmöglich.“ Wenn Menschen sagen, dass die Bergpredigt unerreichbare Maßstäbe setzt und niemand danach leben könne, dann ist das genau die Antwort, die ich von einem weltlich gesinnten Christen oder sogenannten wiedergeborenen Christen mit weltlicher Haltung erwarte. Ich würde sogar hinterfragen, ob ein solcher Mensch wirklich wiedergeboren ist, wenn er all das ignoriert, was Jesus in der Bergpredigt gelehrt hat. Deshalb sagte Jesus in Matthäus 28,20 zuerst: „Macht sie zu Jüngern“, bevor Er sagte: „Lehrt sie alles zu halten, was ich euch geboten habe.“

Jeder Mensch, der sich Christ nennt, aber nur in den Himmel kommen möchte und kein Interesse daran hat, alles zu befolgen, was Jesus geboten hat, ist weit davon entfernt. Wenn jemand wirklich ein Jünger wird, wird er wissen wollen, was Jesus geboten hat. Die Haltung eines echten Jüngers Jesu ist: „Wenn Er will, dass ich arm im Geist bin, dann will ich wissen, was das bedeutet, und es befolgen. Wenn Er will, dass ich über meine Sünde trauere oder sanftmütig bin, will ich wissen, was das bedeutet. Wenn Er will, dass ich nach Gerechtigkeit hungere und dürste, dann will ich genau das tun.“

Was bedeutet es also, nach Gerechtigkeit zu hungern und zu dürsten? Zum Beispiel: Wenn du sagst: „Ich habe Durst auf ein bisschen Wasser“, wie viel wärst du bereit für ein Glas Wasser zu bezahlen? Was, wenn ein Glas Wasser 1.000 Euro kosten würde? Du würdest sagen: „Nein, so durstig bin ich nun auch wieder nicht, dass ich 1.000 Euro dafür zahlen würde.“ Aber stell dir vor, du wärst sieben Tage lang in der Wüste herumgerirrt, dein ganzer Körper ist ausgetrocknet, dein Mund staubtrocken, und du bist kurz davor, an Durst zu sterben. Dann wärst du bereit, 1.000 Euro für ein Glas Wasser zu bezahlen! Das ist wirklicher Durst. Und du würdest jeden Betrag für Essen bezahlen, wenn du am Verhungern wärst.

Die Art von Hunger und Durst, von der Jesus spricht, ist ein verzweifelter Hunger und Durst, um jeden Preis gerecht zu sein, nicht nur dann, wenn es bequem ist oder wenn es keine meiner Pläne stört. Die meisten Menschen, die in den Gemeinden sitzen, selbst solche, die Botschaften über Heiligkeit hören, wollen heilig sein – solange es ihre Pläne nicht durcheinanderbringt, oder solange es ihre Zukunftsambitionen nicht beeinträchtigt oder wenn es sie nicht daran hindert, das Mädchen oder den Jungen zu heiraten, den sie sich wünschen. Sie wollen Gerechtigkeit, solange der Preis dafür nicht zu hoch ist. Wenn du ihnen Gerechtigkeit anbietest und ihre erste Frage lautet: „Was kostet das?“, dann weißt du, dass sie nicht wirklich hungrig sind. Ein Mensch, der verzweifelt durstig oder hungrig ist, fragt nicht nach dem Preis. Er wird sagen: „Gib mir dieses Wasser! Ich zahle! Ich gebe dir alles, was ich habe, denn ich bin am Sterben!“

Das ist es, was es bedeutet, Gott von ganzem Herzen zu suchen. Der Grund, warum viele Menschen Gott nicht so finden, wie andere Ihn gefunden haben, und warum sie kein erfülltes Christenleben führen (was auf die meisten wiedergeborenen Christen zutrifft), ist deshalb, weil sie Gott nicht von ganzem Herzen suchen. Ich habe in meinem Leben als ich in viele Länder reiste und in 52 Jahren als Christ, sehr wenige Christen getroffen, die ehrlich sagen können: „Ich bin wirklich zufrieden mit dem Herrn. Ich bin zufrieden mit meinem Christenleben, mit dem Fortschritt, den Er mir geschenkt hat, und ich bin dankbar für den Weg, den ich gegangen bin. Ich freue mich jeden Tag auf mein Leben!“ Nur sehr wenige können das ehrlich sagen. Ich finde, dass die meisten Menschen von ihrem Leben als Christ gelangweilt sind. Vielleicht waren sie an dem Tag, an dem sie sich bekehrt haben, begeistert, aber jetzt sind sie gelangweilt. Sie haben keine Zeit, die Bibel zu lesen, kein Interesse an geistlichen Dingen; sie mögen zwar ein gewisses Maß an Aktivität an den Tag legen, wie z.B. in die Gemeinde gehen, Zeugnis ablegen und sich um die Armen kümmern, aber sie sind nicht begeistert davon, in den Fußstapfen von Jesus nachzufolgen.

Um den Grund dafür zu verstehen, müssen wir ein geistliches Gesetz zwischen Mensch und Gott verstehen. In Jeremia 29,13 sagt der Herr zu Seinem Volk Israel: „Ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt.“ Was ist, wenn du Ihn nicht von ganzem Herzen suchst, sondern nur halbherzig oder mit drei Vierteln deines Herzens? Sicher, du wirst dann eine Religion haben. Du wirst ein Christentum haben, das nur eine Religion ist, mit Ritualen und allem, was dazugehört, aber du wirst den Herrn nicht erkennen. Du wirst Jesus nicht als persönlichen Freund kennen, und damit wirst du alles verpassen, was das Christenleben ausmacht. Du magst einen christlichen Namen tragen und Mitglied einer christlichen Gemeinde sein, aber wenn du den Herrn nicht persönlich kennst, hast du die Hauptsache verpasst. Und der Grund dafür könnte sein, dass du Gott nicht von ganzem Herzen suchst. Es gibt viele Dinge in der Welt, die du vielleicht mit ganzem Herzen suchst, aber nicht den Herrn.

Empfohlene Predigten: https://youtube.com/@CFCDeutsch

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