Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis; nur Toren verachten Weisheit und Unterweisung! (Sprüche 1,7)
Dies ist der Anfang in den Sprüchen. Es ist sehr bedeutsam, dass dies der erste Teil der Sprüche ist. Wenn es heißt: „Der Anfang der Erkenntnis“, können wir sagen, dass sich dies auf die Grundlage bezieht. Später, in Sprüche 9,10, heißt es : „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit.“ Erkenntnis und Weisheit sind eng miteinander verknüpft, denn Erkenntnis bedeutet nicht Bibelwissen. Es bedeutet die Erkenntnis von Gott. Wenn wir über Erkenntnis lesen, ist damit nicht das akademische Wissen über die Bibel gemeint. Denn das hat der Teufel, und er hat nicht die Furcht des Herrn. Es ist also offensichtlich, dass in Sprüche 1,7 nicht von Bibelwissen die Rede ist. Die Erkenntnis, von der hier die Rede ist, ist die Erkenntnis von Gott! Das ist etwas ganz anderes als das Wissen (Kenntnis) über die Bibel.
Viele Menschen, die über Bibelkenntnis verfügen, haben keine Erkenntnis von Gott. Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis. „Das ist das ewige Leben, dass sie Dich, den allein wahren Gott, und Jesus Christus, den Du gesandt hast, erkennen “(Johannes 17,3). Mehr und mehr zu erkennen, wie Gott ist. Paulus sagte, das sei die große Sehnsucht seines Lebens: „…dass ich ihn erkenne…“ (Philipper 3,10). Das heißt, er wollte Gott immer mehr und mehr und mehr kennenlernen. Er wollte mehr und mehr erkennen, wie Gott ist, wie Gott die Menschen sieht, wie Gott die Umstände sieht, wie Gott die Dinge sieht – dann konnte Paulus sein eigenes Denken auf diese Weise ändern. Das ist die Erkenntnis, von der hier die Rede ist.
Die allerersten Sprüche lehren, dass der erste Schritt, um Gott zu kennen, darin besteht, ihn zu fürchten, ihn zu verehren. Sünde zu hassen und Gerechtigkeit zu lieben. Das bedeutet, Gott zu fürchten. Und dann können wir ihn immer besser kennenlernen. Deshalb ist es keine Frage, wie viel Intelligenz wir haben, sondern wie viel Furcht Gottes wir haben, die bestimmt, wie sehr wir an geistlicher Erkenntnis und geistlicher Weisheit zunehmen.
Das steht also ganz am Anfang – das Fundament, der Eckstein, wie auch immer du es nennen willst – die Furcht des Herrn. Sie ist die Startlinie des Rennens. Wenn du dort nicht ankommst, kommst du nirgendwo hin. Wir können auch sagen, dass sie die Essenz aller Erkenntnis ist. Der Hauptteil aller Erkenntnis ist die Furcht Gottes, und an dem Tag, an dem ich die Furcht Gottes verliere, kann ich nicht mehr Verständnis für Gott oder Weisheit erlangen. Der Weg zu mehr Weisheit führt über mehr Gottesfurcht. Der Weg zu mehr Gotteserkenntnis führt über mehr Gottesfurcht.
In diesem Vers erfahren wir auch, wer ein Narr ist. Wenn die Bibel von einem Narren spricht, meint sie nicht jemanden, der eine ungenügende Note in Mathematik und eine noch ungenügendere Note in Naturwissenschaften erreicht hat. Jemand, der solche Noten hat, kann gemäss der Schrift immer noch weise sein, wenn er die Furcht Gottes hat. Wenn die Bibel von einem Narren spricht, meint sie nicht jemanden, der in seinem Studium schlecht ist. Sie spricht von jemandem, der keine Furcht vor dem Herrn hat – ein Mensch, der nach Frauen begehren kann und nicht darüber trauert, nicht darüber weint. Er ist ein Narr, selbst wenn er eine sehr gute Note in Mathe und Naturwissenschaften erreicht! Er ist ein absoluter Narr, und er ist die Person, über die Salomo sechsundsechzig Dinge im Buch der Sprüche geschrieben hat. Das ist die Art von Mensch, die keine Furcht Gottes hat, wenn es um Sünde geht – wenn es darum geht, Lügen zu erzählen oder falsche Aussagen zu unterschreiben oder alle möglichen anderen Sünden zu begehen. Derjenige, der in seinem Herzen nicht über solche Dinge beunruhigt ist. Salomo hat sechsundsechzig Dinge über solche Narren geschrieben.
Narren sind diejenigen, die Weisheit und Unterweisung verachten. Sie haben nicht das Verständnis, die Dinge aus Gottes Sicht zu betrachten. Wir können sagen, dass Weisheit bedeutet, Menschen, Dinge und die ganze Welt so zu betrachten, wie Gott sie sieht. Je mehr Weisheit ich habe, desto mehr sollte ich die Menschen so betrachten, wie Gott sie ansieht – mit Zärtlichkeit, Mitgefühl, Liebe und Reinheit. Wenn ich die Menschen nicht mit Zärtlichkeit, Mitgefühl, Liebe und Reinheit betrachten kann, erhalte ich keine Weisheit, auch wenn ich noch so sehr an Bibelwissen zunehme (von der der Teufel ohnehin mehr hat als ich). An dieser Stelle müssen wir erkennen, dass der Narr, von dem die Bibel spricht, der Narr ist, der Gott nicht fürchtet, der keine Ehrfurcht vor Gott in seinem Leben hat, der die Sünde nicht hasst und der die Gerechtigkeit nicht liebt.
Es ist bezeichnend, dass das allererste, was das Buch der Weisheit betont, die Furcht Gottes ist. Wer Ohren hat zu hören, der höre, was der Geist sagt.
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