Die größte Ehre und das größte Vorrecht des Menschen ist es, den Willen Gottes zu tun. Das war es, was der Herr Jesus Seine Jünger lehrte. Er sagte einmal, dass nur die in das Himmelreich eingehen würden, die den Willen Seines Vaters tun (Matthäus 7,21). Er sagte auch, dass Seine wahren Brüder und Schwestern diejenigen sind, die den Willen Gottes tun (Matthäus 12,50). Diese Betonung wurde entsprechend von den Aposteln an ihre Generation weitergegeben. Petrus erklärte, dass Gott die Menschen von der Sünde befreit, damit sie Seinen Willen tun können (1. Petrus 4,1–2). Paulus betonte, dass Gläubige in Christus Jesus neu geschaffen wurden, damit sie in dem Weg wandeln können, den Gott bereits für sie vorgezeichnet hat. Deshalb ermahnte er die Christen in Ephesus, nicht töricht zu sein, sondern zu erkennen, was der Wille des Herrn für ihr Leben ist (Epheser 2,10; 5,17). Für die Kolosser betete er, dass sie mit der Erkenntnis von Gottes Willen erfüllt würden. Er sagte ihnen, dass sein Mitarbeiter Epaphras ebenfalls dafür betete, dass sie in allem den Willen Gottes erfüllen (Kolosser 1,9; 4,12). Der Apostel Johannes lehrte, dass nur diejenigen, die den Willen Gottes tun, in Ewigkeit bleiben werden (1. Johannes 2,17).

Apostelgeschichte 13,22 scheint anzudeuten, dass David deshalb ein „Mann nach dem Herzen Gottes“ genannt wurde, weil er allein Gottes Willen tun wollte. David selbst sagt an anderer Stelle, dass er Freude daran hatte, Gottes Willen zu tun (Psalm 40,9). Er war kein vollkommener Mann. Er beging viele Sünden, auch sehr schwerwiegende, für die Gott ihn streng bestrafen musste. Dennoch vergab Gott ihm und hatte Gefallen an ihm, weil David im Grunde genommen den ganzen Willen Gottes tun wollte. Das ermutigt uns zu glauben, dass auch wir trotz all unserer Unvollkommenheiten Männer und Frauen nach Gottes eigenem Herzen sein können – wenn unser Herz nur darauf ausgerichtet ist, Seinen Willen zu tun.

Das Neue Testament fordert die Gläubigen auf, so zu leben, wie Jesus gelebt hat und Seinem Beispiel zu folgen. Das Leitprinzip von Jesu ganzem Leben und Dienst war es, den Willen Seines Vaters zu tun.  Er tat keinen Schritt, bevor Sein Vater es Ihm sagte. Und wenn Er dann handelte, konnten Ihn weder die Drohungen Seiner Feinde noch das Zureden Seiner Freunde davon abhalten, den Willen des Vaters zu erfüllen. Seine tägliche Nahrung war es, den Willen Seines Vaters zu erfüllen (Johannes 4,34). So wie Menschen nach Nahrung verlangen, um ihren Körper zu stärken, so sehnte sich Jesus danach, den Willen dessen zu tun, der Ihn gesandt hatte. Jeder Gläubige sollte einen ähnlichen Hunger haben, den ganzen Willen Gottes zu erfüllen. Wie leicht ist es doch zu beten: „Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden“, und dann einfach zu tun, was uns gefällt – ohne Gottes Führung im Alltag zu suchen.

 

Die Bibel lehrt, dass Gott einen ganz bestimmten Plan für das Leben eines jeden Menschen hat (Epheser 2,10). Er hat eine berufliche Laufbahn für uns geplant, einen Ehepartner für uns gewählt und sogar bestimmt, wo wir wohnen und was wir täglich tun sollen. In jedem Fall ist Seine Wahl die beste, denn Er kennt uns vollkommen und berücksichtigt alle Umstände. Deshalb ist es das Weiseste, in allen Dingen – großen wie kleinen – Seinen Willen zu suchen.

Viele haben in ihrem Leben Schiffbruch erlitten, weil sie nicht von Jugend an den Willen Gottes gesucht haben. Es heißt: „Es ist gut für einen Mann, wenn er das Joch in seiner Jugend trägt“ (Klagelieder 3,27). In Matthäus 11,28–30 lädt Jesus uns ein, Sein Joch auf uns zu nehmen. Was bedeutet das? Ochsen, die zum Pflügen eingesetzt werden, werden durch ein Joch am Hals miteinander verbunden. Wenn ein junger Ochse das Pflügen lernen soll, wird er mit einem erfahrenen Ochsen zusammen eingespannt. So ist der junge Ochse gezwungen, in die gleiche Richtung und im gleichen Tempo zu gehen wie der ältere. Das bedeutet es, das Joch Jesu auf uns zu nehmen. Wir müssen mit Jesus auf dem Weg gehen, der Ihm gefällt – wir eilen nicht voraus, ohne Seine Führung, und wir bleiben nicht zurück, wenn Er uns zu einem neuen Schritt des Gehorsams ruft. Wenige verstehen, was dieses Joch bedeutet – und noch weniger sind bereit, es anzunehmen. Der Ochse wird vom Besitzer gezwungen, das Joch zu tragen. Aber Jesus lädt uns nur ein. Er zwingt niemanden. Wie töricht ist es, diese Einladung abzulehnen! Wir nehmen lieber das schwere Joch unseres eigenen Willens auf uns – mit all den damit verbundenen Frustrationen, Niederlagen und Bedauern, anstatt das leichte Joch Jesu, das wahre Freiheit und tiefen Frieden bringt.

Von Henoch heißt es, dass er mit Gott wandelte (1. Mose 5,22) – das heißt, er eilte nicht voraus und blieb nicht zurück, sondern ging dreihundert Jahre lang den von Gott bestimmten Weg, wie einer unter dem Joch. Gott selbst bezeugte, dass Ihm Henochs Leben gefiel (Hebräer 11,5). Nur so können wir Gott gefallen – indem wir unter Seinem Joch leben und uns bewegen, in Seinem vollkommenen Willen. Nur so werden wir einmal ohne Reue vor Ihm stehen, wenn Er wiederkommt.

Es ist möglich, dass ein Gläubiger den vollkommenen Willen Gottes für sein Leben verfehlt. Saul wurde von Gott dazu berufen, König über Israel zu sein. Aber durch Ungeduld und Ungehorsam musste Gott ihn schließlich verwerfen. Zwar blieb er noch einige Jahre auf dem Thron, aber er hatte Gottes besten Plan für sein Leben verfehlt. Auch Salomo ist ein Beispiel. Er gefiel Gott in seinen frühen Jahren, fiel jedoch später ab, weil er heidnische Frauen heiratete. Zwei Mal werden wir im Neuen Testament davor gewarnt, wie die Israeliten in der Wüste zu enden. Gottes vollkommener Wille für sie war, dass sie nach Kanaan einziehen sollten. Aber alle bis auf zwei von ihnen verpassten Gottes besten Willen durch Unglauben und Ungehorsam (1. Korinther 10,1–12; Hebräer 3,7–14). Viele Gläubige haben auf ähnliche Weise Gottes perfekten Plan für ihr Leben durch Ungehorsam und Kompromisse verpasst – oft in der Ehe oder in der Wahl der beruflichen Laufbahn.

Jeder von uns hat nur ein einziges Leben. Glückselig ist der Mensch, der wie Paulus am Ende davon sagen kann, dass er seine von Gott gestellte Aufgabe erfüllt hat (2. Timotheus 4,7).

„Die Welt und all ihre leidenschaftlichen Begierden werden eines Tages verschwinden. Aber der Mensch, der Gottes Willen folgt, ist ein Teil des Ewigen und kann nicht sterben“ (1. Johannes 2,17 – J.B. Phillips Übersetzung)

  „Lebe dein Leben also mit dem nötigen Verantwortungsbewusstsein, nicht als Menschen, die den Sinn und Zweck des Lebens nicht kennen, sondern als solche, die ihn kennen. Mach das Beste aus deiner Zeit, trotz aller Schwierigkeiten dieser Tage. Seid nicht vage, sondern haltet fest an dem, was ihr wisst, dass es der Wille Gottes ist“ (Epheser 5,15–17 – J.B. Phillips Übersetzung)

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