In Epheser Kapitel 4 haben wir ein Gebot, das sagt: „Zürnt und sündigt (dabei) nicht“ (Epheser 4,26). Das bedeutet, dass die Art von Zorn, die du in deinem Leben haben solltest, ein Zorn ist, der nicht sündig ist. Als Jesus also den Maßstab vom alttestamentlichen „Du sollst nicht töten“ auf „Du sollst nicht zürnen“ anhob, müssen wir verstehen, was die richtige Art von Zorn ist und was die falsche Art von Zorn ist.

Wenn wir einen Vers nicht richtig verstehen, müssen wir in unser geistliches Wörterbuch schauen: Das fleischgewordene Wort – das Leben von Jesus Christus. Jesus nannte sich selbst das Licht der Welt, und von Ihm heißt es: „In Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen“ (Johannes 1,4). Das Leben von Jesus Christus, unserem Herrn, ist das Licht, das jeden Vers in der Schrift erklärt. Wenn wir also lesen: „Zürnt und sündigt nicht“, und wir versuchen zwischen einem sündigen Zorn und einem Zorn, der nicht sündig ist zu unterscheiden, dann müssen wir auf das Licht im Leben Jesu schauen.

Wann war Jesus zornig, und wann war Er es nicht?  In Markus 3,1-5 lesen wir, dass Jesus, als Er in der Synagoge war, zornig auf die Leute schaute, die einen Mann mit einer verdorrten Hand daran hindern wollten, geheilt zu werden. Er war zornig auf die Pharisäer, die sich mehr um die Einhaltung des Sabbatrituals kümmerten als um die Heilung eines gelähmten Mannes. Das ist die richtige Art von Zorn – Zorn auf religiöse Führer und religiöse Menschen, die sich mehr für Rituale als für Menschen interessieren und mehr daran interessiert sind, bestimmte Rituale einzuhalten, als gelähmte Menschen zu befreien.

Heute finden wir die Lähmung unter Christen, die durch Sünde besiegt sind. Und wenn wir dann religiöse Menschen sehen, die mehr daran interessiert sind, sicherzustellen, dass die Leute ihren Zehnten geben, anstatt dass sie frei von Sünde werden, dann gehören sie zur selben Kategorie wie die Pharisäer, die den Mann mit der verdorrten Hand nicht geheilt sehen wollten – sie waren mehr daran interessiert, dass die Leute ihren Zehnten geben und den Sabbat halten. Es gibt heute viele Prediger und Pastoren, die nicht daran interessiert sind, ihre Herde von der Macht der Sünde zu befreien, sondern vielmehr darauf achten, dass sie ihren Zehnten zahlen. Jesus würde solche Menschen auch heute mit Zorn ansehen, denn Er kam nicht auf die Erde, um Menschen dazu zu bringen, den Zehnten zu zahlen; Er kam, um die Menschen von ihren Sünden zu retten. Er starb nicht am Kreuz, damit Menschen ihren Zehnten zahlen; Er starb am Kreuz, um uns von unseren Sünden zu erlösen.

Der Name unseres Retters ist Jesus, und Er wird Sein Volk retten von ihren Sünden (Matthäus 1,21). Wenn nun Menschen andere daran hindern, von ihren Sünden gerettet zu werden, und sagen: „Geh nicht hin, um dir diesen Prediger anzuhören, denn er predigt Sieg über die Sünde – hör lieber auf mich, ich sage dir, wie du deinen Zehnten richtig zahlst“, dann müssen wir sicher sein: Jesus wäre über solche Menschen zornig. Und wenn du in Gemeinschaft mit Jesus Christus bist, als ein Diener Gottes, musst auch du über solche Menschen zornig sein, die andere daran hindern, frei zu werden.

Ein weiteres Beispiel, wo Jesus zornig war, finden wir in Johannes 2, als Jesus in den Tempel ging und die Geldwechsler aus dem Tempel trieb. Es heißt, Er machte eine Geißel und stieß die Tische der Geldwechsler um und sagte: „Schafft das weg von hier!“ Er war wirklich zornig, und die Jünger erinnerten sich an das Wort: „Der Eifer um Dein Haus verzehrt Mich“ (Johannes 2,15–17). Eifer für die Reinheit des Hauses Gottes sollte uns zornig machen, wenn wir sehen, dass Menschen im Namen der Religion oder im Namen Christi Geld machen, und arme Leute ausbeuten, genau wie die Verkäufer von Tauben und Schafen die armen Leute ausnutzten und sagten: „Wir verkaufen euch diese Schafe und Tauben für euer Opfer, aber natürlich kostet es etwas mehr als draußen auf dem Markt, wir brauchen ja unsere Provision.“

Wann war Jesus nicht zornig? Ein Beispiel ist, als man Ihn Beelzebub (den Fürsten der Dämonen) nannte – (Matthäus 12,22–24.) Das geschah, als Jesus einen Dämon austrieb aus einem Mann, der blind und stumm war. Die Menge war begeistert und begann zu sagen: „Das ist der Sohn Davids! Schaut, welch wunderbares Wunder Er getan hat und diesen Mann befreit hat!“ Aber die Pharisäer waren eifersüchtig und sagten sofort: „Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen“ (Matthäus 12,24).Sie nannten Jesus Satan. Stell dir vor, jemand nennt dich „Satan“, während du dem Herrn dienst. Aber Jesus antwortete: „Ich bin nur der Sohn des Menschen, ein ganz gewöhnlicher Mensch. Wenn ihr gegen Mich redet, wird euch vergeben; aber seid vorsichtig, dass ihr nicht gegen den Heiligen Geist redet“ (vgl. Matthäus 12,32).

Er war nicht zornig, als man Ihn den Teufel nannte. Er sagte: „Es ist in Ordnung, wenn ihr gegen mich redet, ich bin nur der Sohn des Menschen. Euch ist vergeben.“ Er war der Allmächtige Gott, als man Ihn den Teufel nannte – und Er war nicht verärgert. Er vergab ihnen. Ein wahrer Christ wird nie ärgerlich, wenn man ihn mit schlechten Namen beschimpft, wenn man ihn Teufel, Schwein, Hund oder sonst etwas nennt. Es macht keinen Unterschied. Wenn er christusähnlich ist, wird er ihnen vergeben und nicht zornig werden. Er wird nicht einmal Bitterkeit oder Ärger gegen die Leute behalten, die ihn so genannt haben.

Nur sehr wenige Christen wollen wie Jesus Christus sein, aber alle wollen in den Himmel kommen, wenn sie sterben. Jeder Christ will in den Himmel, wenn er stirbt, aber wie viele von ihnen wollen wie Jesus Christus leben, während sie auf der Erde sind? Sehr wenige. Das ist das Problem. Viele dieser Leute sind gar keine echten Christen. Sie sind nur dem Namen nach Christen, weil sie in eine christliche Familie hineingeboren wurden, aber sie haben sich nicht der Herrschaft Jesu Christi in ihrem Leben unterstellt. Und deshalb – aus Gottes Sicht – sind sie keine Christen. Sie werden eine große Überraschung erleben, wenn Christus wiederkommt, und sie feststellen, dass sie gar keine Christen waren. Denn man kann nicht dadurch Christ sein, dass man in eine christliche Familie hineingeboren wurde. Man muss eine persönliche Entscheidung treffen.

Das ist so wichtig für uns zu verstehen. Das ist die Bedeutung von Epheser 4,26: „Zürnt und sündigt (dabei) nicht.“ Und dann fünf Verse später in Epheser 4,31 heißt es: „Aller Zorn sei von euch weggetan.“ Diese beiden Verse scheinen sich zu widersprechen, an einer Stelle heißt es: „Zürnt und sündigt (dabei) nicht“, und an der anderen: „Aller Zorn sei von euch weggetan“. Welchen Zorn sollen wir ablegen? Zorn, der selbstsüchtig, egoistisch und sündhaft ist. Was ist der Zorn, den wir haben sollen? Der Zorn, der gottzentriert ist, der sich um die Ehre von Gottes Namen sorgt. Wir sollten betrübt sein, dass Gottes Name heute auf Erden nicht geehrt wird.

Empfohlene Predigten: https://youtube.com/@CFCDeutsch

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